Einige von uns schreiben seit fast einem Jahr miteinander im Kleiderkreisel-Forum. Mittlerweile sind wir schon beim dritten Thread angelangt und – zumindest beim Schreiben – weniger minimalistisch: Wir sind Mädels, die sich eigentlich nur durchs Internet kennen. Und das kann, auch wenn es soziale Netzwerke und Profilbilder gibt, doch irgendwie sehr unpersönlich sein, vor allem, wenn man ein aufgeschlossener und kommunikationsfreudiger Mensch ist. Also entschlossen wir uns, mal zu schauen, wer aus welcher Ecke Deutschlands kommt und ob wir ein Treffen arrangieren könnten.

Tatsächlich klappte es bei uns im Rhein-Main-Gebiet und so trafen sich die wundervolle Serane, die liebreizende Snowcatha und ich, die bezaubernde Dori, in Frankfurt am Main – ironischerweise in einem neu gebauten Shoppingcenter. Natürlich nur zu Recherchezwecken. Und nur zum Essen gehen. Naja, was uns noch so an diesem Samstagnachmittag alles zustieß, davon berichte ich in diesem Beitrag.

Am 08. Februar 2014 war es endlich soweit und wir fanden uns zu dritt zum kleinen, aber feinen Minimalistentreffen in Frankfurt zusammen. Natürlich konnte es keinen besseren Ort geben, als in einem Shoppingcenter: Das neue Skyline Plaza in der Nähe der Messe. Wir trafen uns nachmittags, noch bei Tageslicht – auch wenn ein Eintracht-Fußballspiel und Bauarbeiten auf der S-Bahnstrecke zu einigen Verspätungen bei uns führten. Nach kurzem Bummel durch die Geschäfte gingen wir in ein Restaurant, in dem wir einen Tisch bestellt hatten. Bei genüßlichem Essen und Trinken tauschten wir uns fröhlich aus und feierten unser Treffen und erfreuten uns an der Ironie, ein Minimalisten-Get-Together in einem Shoppingcenter zu haben.

Doch nach dem Essen passierte das, was wir unbedingt hatten verhindern wollen… oder waren wir gar lebensmüde? Wir – man mag es kaum aussprechen – gingen – und jetzt kommt’s – shoppen! Natürlich nur um die Architektur des Shoppingcenters zu begutachten und nur um zu schauen, was es alles so für Geschäfte gab. Und, ganz wichtig, nur um uns die Beine nach dem üppigen Mahl zu vertreten! Nur damit das klar ist…!

Schnell bemerkten wir, wo jede von uns ihren eigenen „wunden Punkt“ hatte, also welchen Sachen sie nicht widerstehen konnte, obwohl sie schon genug davon zuhause hatte: Kosmetik und Schminksachen, Kleidung – und ja, auch eine Schwäche für Desserts oder Süßkram, den man auch nach dem üppigen Essen noch irgendwo unterbringen konnte. Wie in einer Art Selbsthilfegruppe gingen wir also durch die Läden und beäugten liebevoll-kritisch, wozu sich die anderen hingezogen fühlten und sich am liebsten gleich Tonnen davon gekauft hätten. Aufgrund unserer verschiedenen Charaktere und Ausprägungen unseres Geschmacks konnten wir uns immer wieder sehr gut auf die Seite der Unbeteiligten stellen und die andere fragen: „Brauchst du das wirklich?“

Diese Taktik erwies sich als hilfreich, denn Serane widerstand einem Kleid – nein, zwei Kleidern! – und obwohl wir uns alle etwas zum Gesicht anmalen im Kiko gönnten, widerstanden wir doch sehr viel mehr als wir eigentlich kaufen wollten. Natürlich war das kein „Ausrutscher“ oder ein Eingeständnis einer Kaufsucht, sondern knallharte Kalkulation unseres Kauftriebes: Durch eine klitzekleine Kleinigkeit, die wir uns in Form von Eyeliner oder Lippenstift gönnten, stillten wir unseren „Hunger“ auf den Kauf von Sachen und überstanden den Rest der „Shopping-Prüfung“ hervorragend.

Abschließend ist zu sagen, dass das Treffen wirklich sehr viel Spaß gemacht hat und wir schon überlegen, wann wir uns das nächste Mal treffen – vielleicht diesmal auf der Frankfurter Zeil oder beim „Grüne Erde“-Outlet… ;)