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Wie ich durch den Minimalismus erwachsen wurde

Ein anonymer Gastbeitrag

11.04.2015

Jedes Einzelteil war wichtig für mich. Es hingen diffuse Erinnerungen dran oder man konnte es nochmal zum Basteln/Gärtnern/Reparieren/Deko… verwenden. Einiges hatte keine konkrete Erinnerung, es war einfach wichtig für mich, Dinge aus der Vergangenheit festzuhalten. Verlustangst spielte wohl eine Rolle und die Gegenstände haben mir ein Sicherheitsgefühl gegeben. Alles was ich mal besessen habe, war wie ein Teil von mir geworden und es war schlimm, Dinge wegzugeben. Wenn ich etwas nicht mehr genutzt habe, musste es bleiben, einfach um da zu sein, um mich herum zu sein. Die Dinge haben mich ausgemacht, ich habe mich über die Gegenstände definiert.

Ich habe das Gefühl, die Ausmistattacke im Juli 2013 war wichtig, um in meinem Leben nicht an genau dem Punkt stecken zu bleiben. Das Weiterführen meines Studiums wäre rein technisch nahezu unmöglich geworden, da sich die Schnellhefter teils in Stehsammlern, teils in Stapeln auf dem Boden sammelten und jegliche Versuche von Ordnungssystemen nicht ansatzweise durchführbar waren. In den Regalen waren irgendwelche Sachen an die ich mich kaum noch erinnere. Prägend war jedenfalls, aus einer Moppekiste mit drei Schubfächern voller Papier- und anderer Sachen eine leere Moppekiste zu machen, die jetzt sinnvoll leere Blöcke, Schmierzettel und Notizhefte beinhaltet. Ich habe Gegenstände umsortiert und zu sinnvollen Gruppen zusammengefasst und diesen Gruppen ein neues zuhause gegeben.

Unglaublich viel ist weggekommen. Schon vor der Riesenausmistaktion erinnere ich mich, über 100 Kleidungsstücke weggegeben zu haben, damals noch ein Großteil in den Altkleidercontainer. Einige Zeit später wurde in einer Hauruckaktion innerhalb etwa einer Woche mein gesamtes Zimmer leergeräumt, wie für einen Umzug. Nur die Kleiderschränke durften gefüllt bleiben, da sie relativ kurz zuvor bereits aussortiert wurden. Die Bücher wurden auf dem Sofa gestapelt und alle meine Besitztümer fanden Platz in einigen Klappkisten im Flur. Dann war Grundreinigung angesagt und das Genießen der Leere. Ich mag solche leeren, normalerweise unbewohnten Zimmer, wie man sie z.B. beim Renovieren oder Einziehen hat, den Hall und den Geruch der Wände, des Bodens, der wenigen leeren Möbel. Stück für Stück wanderte wieder in mein Zimmer, was bleiben durfte. Beim Ausräumen war ein großer blauer Müllsack vollgeworden und eine Umzugskiste an Weg-Sachen die in der folgenden Zeit verschenkt und gespendet wurden. Während der Arbeit und auch kurze Zeit vorher las ich so ziemlich jeden Artikel über Aufräumen, Ordnung machen, Ausmisten, Entrümpeln etc. den das deutschsprachige Internet so hergibt. Als ich aufs Erste fertig war, hatte ich Blut geleckt und las mich weiter in die Materie ein, da ich einfach Lust hatte weiterzumachen und ich das leere Zimmer vermisste, das so nach Neubeginn, Umzügen, Veränderungen duftete. Also flogen aus dem wieder eingerichteten Zimmer weiterhin Dinge raus, bzw. durften gar nicht wieder einziehen oder fristeten den Rest ihrer Zeit in meinem Besitz in Kartons, bis sie jemand anders haben wollte und ich sie schlussendlich im März 2014 allesamt ins Johannesstift zur Spende fuhr.

Mit jedem Teil weniger fühlte ich mich auf eine gewisse Weise befreit und erleichtert, auch wenn ich manches Mal schlucken musste, vor einem endgültigen Abschied. Doch über die Zeit hat sich mein Verhältnis zu meinem Besitz grundlegend verändert. Das viele Weggeben hat abgehärtet und man wird richtiggehend geübt darin, es macht sogar Spaß, ist befreiend und tut gut.

Ich hänge an fast gar nichts mehr und zu viel Herumliegendes oder -stehendes macht mich kirre. Es ist auch ein gutes Gefühl, nicht mehr ständig Angst zu haben, was wäre wenn etwas kaputt geht.

Damit verbunden bin ich auch viel ordentlicher und sauberer geworden und auch besser organisiert, wobei das bisher als Letztes kam und ich daran noch viel arbeiten muss. Aber es ist schon mal schön, dort eine Veränderung zu sehen, da es mich doch belastet hatte, nichts auf die Reihe zu kriegen.

Update 23.09.2015

Mittlerweile bin ich gefühlt ein anderer Mensch geworden und erkenne mich kaum wieder in dieser anderthalb Jahre alten Beschreibung. Vor allem kriege ich Dinge auf die Reihe, wie ich es ausgedrückt hatte. Ich schaffe es, mir realistische To Dos zu geben und die dann auch durchzuziehen, Projekte in Angriff nehmen statt sie nur ewig für irgendwann zu planen. Ich mache mir konkrete Termine für Dinge und erledige Sachen dann auch tatsächlich, ich bleibe an etwas dran, wenn ich mir das vornehme. Ich dachte immer, ich bin total vermurkst weil ich nichts gebacken kriege, aber jetzt weiß ich, dass es vielen Leuten auch so geht und ich sehe, wieviel Arbeit und Veränderung bei mir nötig waren, damit mir das jetzt leicht fällt. Im Anblick dessen, was sich an meiner Persönlichkeit getan hat, verstehe ich auch mein damaliges Ich besser und kann mir somit im Nachhinein gar keine Vorwürfe mehr machen, da mir klar ist, dass ich früher niemals so hätte handeln können wie ich es jetzt tue, da mir die Erfahrung und das Wissen von heute fehlten.

Noch immer fallen in unregelmäßigen Abständen wieder Gegenstände zum Ausmisten an, ich gehe auch nicht davon aus, dass dies je aufhören wird. Im Großen und Ganzen bin ich „fertig“ mit dem großen Aufräumen, doch ich freue mich, dass es immer weitergeht und ich somit wohl nicht Gefahr laufe, mich je wieder so vollzurümpeln. Ich erlebe verstärkt, dass bestimmte Gegenstände, die ich vorher aus diffusen Gründen nie gehen lassen wollte, plötzlich unnötig und überflüssig für mich sind.

Ich würde nichtmal sagen, dass ich mich als Person verändert habe. Ich glaube, ich bin einfach erwachsen geworden und ICH geworden, aus dem chaotischen unstrukturierten Kind durch Wachstums- und Verarbeitungsprozesse.

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30 Day Minimalism Challenge – letztes Resümee von Dori

26. Identify your stress triggers

Meine Stressauslöser sind Hektik, Unruhe, Angst, Erwartungen an mich (von anderen und mir selbst), Disharmonien im Umgang mit anderen, Streit, Unsicherheit und zu viele Entscheidungsmöglichkeiten. Diese Dinge so klar aufgeschrieben zu sehen, kann mir vielleicht in Zukunft helfen, sie bewusster wahrzunehmen. Vermeiden lassen sie sich nicht immer, aber manchmal tut die richtige Atmung in stressigen Zeiten wahre Wunder!

27. Clear out your junk drawer

Ich habe da so ein Ablagefach, worin Dokumente zum Abheften landen. Auf dem PC habe ich einen Order, wo Downloads und andere neue Dateien landen. Eigentlich sind diese beiden Orte immer recht aufgeräumt, deswegen habe ich für mich heute mal die Challenge ausfallen lassen. Ich bearbeite das Fach lieber bei Bedarf.

28. Let go of a goal

„Ein Buch schreiben“. Dieses Ziel begleitet mich schon so viele Jahre, aber genau so lang habe ich auch schon nichts konkretes mehr geschrieben. Ich lasse dieses Ziel jetzt los – und eventuell klappt es später einfach mal so. Ohne Ziel, ohne Druck. Ich habe noch genug Zeit, mich diesem Projekt zu widmen, wenn mich irgendwann mal die Muße küsst. Es fällt mir nicht leicht, das Projekt gehen zu lassen, aber es ist in diesem Moment besser für mich.

29. Turn off notifications

Man gewöhnt sich eben doch daran, regelmäßig aufs Smartphone zu schauen, und zu prüfen, ob jemand geschrieben hat. Schon am 1. Tag der 30 Days Minimalism Challenge („offline sein“) hatte es mir gefallen, nicht ständig erreichbar zu sein und nicht auf (meist unwichtige) Meldungen von anderen reagieren zu müssen.
Und dieser Tag ohne Benachrichtigungen war einfach nur toll! Es war sooo entspannend, überhaupt nicht auf mein Handy zu schauen, außer um die Uhrzeit zu sehen oder eine Ausgabe in meine Haushaltsbuch-App einzutragen oder ein Foto zu machen – und das kam alles sehr selten vor ;)

30. Evaluate your last five purchases

Da ich im August relativ kauffrei war, sind meine letzten fünf Käufe (außer Lebensmittel) folgende:

  • Ersatzteil (Rollohalterung) – 2,99 € – damit kann ich ein altes Rollo weiter nutzen. Es wird die Kleiderschrankfront verdecken und das Schlafzimmer gemütlicher machen.
  • Neue Stuhlbezüge für die Esszimmerstühle – 70,00 € (als gemeinsamer Kauf, also durch zwei geteilt) – damit sehen unsere Stühle etwas dezenter aus und die stark gemusterten Bezüge kommen endlich weg.
  • Spritgeld für einen Wochenendtrip – 20,00 € – Besuch der Schwiegereltern, war schön :)
  • Reparatur einer meiner Lieblingshosen – 10,00 € – ich habe sie schon ewig nicht mehr getragen und freue mich nun umso mehr, dass ich sie wiederhabe.
  • Polster für meine Kopfhörer – 4,99 € – nun kann ich sie wieder nutzen, ohne mir neue Kopfhörer kaufen zu müssen :)

 


 

Puh, schon vorbei! Einige Challenges waren eine wirkliche Herausforderung für mich. Sie haben mir aber auch gezeigt, dass es oft nur einen kleinen Schubs benötigt, um Gewohnheiten zu ändern und dauerhaft in den Alltag zu integrieren (z. B. öfter mal offline sein). Einige Aufgaben waren jedoch nicht relevant für mich, weil ich da schon oft optimiert hatte und keinen weiteren Handlungsbedarf mehr sah.

Momentan möchte ich den Minimalismus wieder mehr als Werkzeug sehen und nicht als Lebensaufgabe. Das heißt, dass ich mir durch Minimalismus freie Zeit schaffen will – und nicht meine freie Zeit mit dem Minimalisieren von Dingen verbringen will. Die Challenge hat mir gezeigt, dass man den aktuellen Zustand auch einfach mal als Optimum begreifen kann. Dann nämlich kann man aufhören, weiter zu optimieren und hat endlich die freie Zeit, die man haben wollte :)

 

Hat noch jemand von euch bei der Challenge mitgemacht? Wie hat sie euch gefallen, was war besonders schwierig für euch?

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30 Day Minimalism Challenge – fünftes Resümee von Dori

Wie ihr seht – auch auf unserem Blog herrscht Ferienzeit. Wir müssen erstmal wieder ein bisschen sammeln, bevor es neue Beiträge gibt und wünschen euch in diesem Sinne eine schöne Sommerzeit und minimalistisch wenig Zeit im Internet ;)


 

21. Journal for twenty minutes

Tagebuch führen war noch nie so mein Ding. Trotzdem habe ich die Challenge wahrgenommen und aus den 20 Minuten wurden 40. Da hatte ich wohl doch einiges zu erzählen. Und als ich dann erstmal im Flow war (man braucht dafür ca. 10-15 Minuten), hat es total Spaß gemacht und ich habe mich über vieles ausgelassen, das mich aktuell beschäftigt. Ich werde daraus wahrscheinlich kein Ritual machen, aber es hat mir gefallen :)

22. Create a relaxing bedtime routine

Sobald ich mich ins Bett lege, bin ich unruhig. Eine entspannende Routine vorm Schlafen würde mir sicher helfen, allerdings reicht hier kein Tag, mich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Hier werde ich wohl etwas mehr Zeit benötigen. Generell kann es nicht schaden, mich in Ruhe (und rechtzeitig) bettfertig zu machen und dann noch ein bisschen mit meinem Freund zu kuscheln ;)

23. Go bare-faced

An einem Sonntag nicht allzu schwer – außerdem trage ich gar kein Makeup. Aber ich habe auf Mascara und Abdeckstift verzichtet, sodass ich noch mehr „bare-faced“ war als sonst. War keine schwere Challenge!

24. Practice gratitude

Ich schreibe abends ganz gern mal Dinge auf, für die ich dankbar bin. Heute sind das folgende:

  • Dafür, dass mein Freund für mich da ist. Immer. :)
  • Dass ich den Bäcker in der Mittagspause ausprobieren konnte.
  • Dass alles schlechte auch ein Ende hat.

25. Leave a whole day unplanned

Gar nicht so einfach, wenn man zur Arbeit MUSS und es sich an keinem anderen Tag in der Woche anbietet, zum Sport zu gehen. Diese beiden Dinge musste ich also in meinen Tagesablauf quetschen. Ansonsten habe ich versucht, mich vom Tag treiben zu lassen. Da ich eigentlich immer gern plane und weiß, was auf mich zukommt, war das eine schwierige Herausforderung für mich. Morgens habe ich auf dem Arbeitsweg einfach mal mit Freundinnen geschrieben, statt zu lesen. Mittags habe ich mit einer Freundin telefoniert, statt wie geplant meine Pause allein zu verbringen. Und abends bin ich einfach mal sehr früh ins Bett gegangen ;)

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30 Day Minimalism Challenge – viertes Resümee von Dori

15. Examine your daily habits

Eine Morgenroutine habe ich ja schon, durch den recht langen, festgelegten Arbeitsweg (und natürlich die Arbeit) bin ich tagsüber leider kaum flexibel.
Ich habe es mir jedoch angewöhnt, meine Mittagspause draußen zu verbringen. Ich laufe dann eine große Runde um den Block. Manchmal telefoniere ich mit meinem Freund, doch meistens genieße ich einfach nur die Ruhe. Generell tut mir das tägliche Laufen sehr gut, auch wenn es mich manchmal nervt (weil ich es tun muss, um von A nach B zu kommen und es keine Alternative gibt).
Nachmittags und abends möchte ich noch eine kleine Routine etablieren, z. B. meditieren oder Yoga machen. Denn selbst die lange Fahrtzeit als Heimweg bringt mich leider nicht auf ein Level der Entspannung, das mir zuträglich wäre.

16. Don’t buy anything for 24 hours

Zum Glück ist es Sonntag. Da ich im August sowieso bewusst nichts kaufen wollte, war die heutige Challenge nicht schwer. Lebensmittel sind genug vorhanden und auch sonst gibt es keinen Bedarf, etwas zu kaufen. Hat also gut geklappt!

17. Practice single-tasking

Gleich mal auf der Arbeit ausprobiert. Gar nicht so leicht, wenn man verschiedene Projekte betreut und jeder etwas von einem will. Es hat mich schon einiges an Konzentration gekostet, mich richtig in ein Projekt einzufuchsen und dann dabei auch zu bleiben. Die Verführung, kurz mal woanders reinzuschauen und zu „verschnaufen“ ist halt sehr groß. Im Großen und Ganzen hat es gut geklappt. Wenn ich viel zu tun habe, gelingt es mir leichter, da ich Dinge schnell fertig bekommen muss und einfach fokussierter bin, wenn ich bei einer Sache bleibe.

18. Unfollow and unfriend

An sozialen Netzwerken besitze ich – wie schon erwähnt – nicht viele. Ich habe schon vor einiger Zeit meine Freundeslisten gründlich durchgekämmt und mehr geht nun wirklich nicht :) Irgendwie sieht so eine aufgeräumte Liste ziemlich leer aus – aber das heißt ja auch, dass man sie mit neuen Kontakten erweitern kann! :)

19. Go for a walk and practice mindfulness

Erfrischt habe ich mich nach der Challenge nicht gefühlt. Eher überfordert von all den Eindrücken und Dingen, die ich auf meinem üblichen Weg sehe, wenn ich denn dann hinschaue. Nein, das aufmerksame Hinschauen finde ich in der Natur viel angenehmer. Mein Arbeitsweg führt jedoch meist an großen Straßen entlang und da achte ich lieber auf den Verkehr und schalte ansonsten noch ein bisschen ab.

20. No TV all day, read instead

Eigentlich ist das keine schwere Challenge für mich, weil ich sowieso lieber lese und nur selten TV schaue – besonders unter der Woche. Es war eigentlich auch ein Besuch eines Stadtfestes geplant, doch ich entschied mich kurzfristig um, kaufte Chips und fröhnte dem Fernsehen. Challenge failed :D Aber da ich sonst eher Serien streame, ist das durchaus mal verzeihlich und ich fühle mich nicht in einen Sog von nicht enden wollendem TV-Konsum gezogen ;)

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30 Day Minimalism Challenge – drittes Resümee von Dori

10. No email or social media until lunch

Ich habe nur kurz ins Whatsapp geschaut – und in meine Arbeitsmails musste ich schauen, da ich Feedback erwartete. Danach habe ich jedoch ohne weitere Störung gearbeitet und habe eine große, anstrengende Aufgabe in einem Rutsch erledigt – ein tolles Gefühl!

11. Evaluate your commitments

Meine Verpflichtungen und Projekte sehen momentan wie folgt aus:

  • Blog Minimalistenfreun.de: Hier schreibe ich sehr gern und solange ich Themen finde, werde ich das auch weiter fortführen.
  • Forum der Minimalistenfreun.de: Hier schaue ich eigentlich täglich rein, allerdings möchte ich mir angewöhnen, etwas seltener reinzuschauen, da ich viel über Themen dort nachdenke und das stresst mich manchmal sehr.
  • Kieser Training: Kostet zwar einiges an Geld, aber hat einen unschlagbaren Wert für mich!
  • Soziale Netzwerke: Da kann man sich drüber streiten. Ich bin in einem beruflichen Netzwerk und zwei privaten Netzwerken aktiv. Eigentlich geben mir die Netzwerke kaum mehr etwas (das war mal anders). Ich bin momentan am Überlegen, mich von mindestens einem zu trennen.
  • Freundschaften: Keine Verpflichtungen im eigentlichen Sinne, aber trotzdem möchte man für seine Freunde Zeit investieren und ab und zu hat man dann doch den Gedanken, die eine oder andere Freundschaft aufzugeben, weil sie Kraft und Energie raubt. Mit meinen Freundschaften bin ich jedoch sehr zufrieden :)
  • Partnerschaft: Auch hier habe ich im Grunde genommen Verpflichtungen, denn eine Beziehung bedeutet auch Arbeit – meistens an sich selbst. Eine Partnerschaft kann ein Spiegel für die eigenen tiefsten Bedürfnisse, Ängste und Eigenarten sein. Das kann ganz schön anstrengend sein, aber mir gefällt es und ich möchte es mir nicht anders vorstellen :)

12. Define your goals for this year

Es ist schon August und nicht mehr viel vom Jahr übrig, doch ich hatte am Anfang des Jahres einige Ziele definiert und es sind auch noch Dinge offen:

  • Sachen zum Spenden endlich mal spenden
  • Keller aufräumen
  • Küchen-Utensilien aussortieren (teilweise erledigt)
  • die gemeinsame Wohnung fertig bekommen (fast fertig)
  • an meinem Wohlfühlkörper arbeiten (mit Sport & Ernährung)
  • mit meinem Kleiderschrankinhalt zufrieden sein (in Arbeit)
  • ein kleines Geldpolster ansparen
  • mehr innere Ruhe und Entspannung

Keller und Küche aufräumen und aussortieren sind „Kann“-Projekte, jedoch hat alles seinen Platz – es kommt mir nur manchmal so vor, als sei es ein bisschen viel. Unsere Wohnung ist auch bald fertig (das sollte in diesem Jahr definitiv klappen) und die anderen Sachen sind Projekte auf Lebenszeit. Ich werde sicher nicht im Dezember mit Sport aufhören oder mein Erspartes zum Fenster hinauswerfen ;)

13. Clean out your closet

Mein Ziel ist es, hier kaum mehr Energie hineinstecken zu müssen. Ich trage eigentlich alle meine übrigen Sachen regelmäßig. Würde ich etwas weggeben und dafür etwas Neues kaufen, wäre das unnötiges Optimieren. Das muss nicht sein, weil ich es als Ressourcenverschwendung sehe. Wenn etwas kaputt geht, kann ich es dann immernoch mit etwas passenderem ersetzen. Generell gab ich viel zu viel Geld für Kleidung aus und möchte bis Ende des Jahres in dieser Kategorie meine Füße still halten. Deshalb werde ich diesen Teil der Challenge auch großmütig auslassen :)

14. Take a step towards learning a new skill

Im letzten Jahr habe ich über Startnext bei einem Crowdfunding mitgemacht. Ein kleines Team hat eine Möglichkeit aufgezeigt, wie man in drei Monaten Chinesisch lernen kann, sodass man sich auf einer Reise in China verständigen kann, ohne Probleme zu haben. Sie nennen ihr System Chi-nesisch. Das fand ich so spannend, dass ich das Projekt unterstützt habe. Mein erster Schritt in Richtung Chinesisch lernen war also, das etwas „verschütt‘ gegangene“ Crowdfunding-Projekt herauszusuchen und mich endlich mal anzumelden. Nun muss ich es nur noch regelmäßig nutzen!

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30 Day Minimalism Challenge – zweites Resümee von Dori

05. Identify your 3-6 main priorities

Eine sehr passende Aufgabe, denn ich habe gestern gemerkt, dass ich – neben dem Schreiben hier und unserem Forum – im Moment gar keine richtigen Hobbies habe. Klar, das Schreiben ist eine sehr wichtige Sache für mich und es kommt ja auch dabei was raus, aber so ein richtiges Hobby, einfach nur so, das habe ich nicht (mehr). Ich koche sehr gern und ich nähe auch hin und wieder, doch das ist immer sehr ergebnisorientiert. Wenn es hier um „main priorities“ geht, ist es zwar wichtig, zielstrebig zu sein, doch ich bin es zu sehr und das kann auch gesundheitliche Folgen nach sich ziehen.

Wenn ich in mich gehe und überlege, was mir wirklich wichtig ist und was ich erreichen will, dann kommen mir folgende Gedanken in den Sinn:

  • Gesundheit
  • ein ruhigeres Leben haben als bisher (innerlich zur Ruhe kommen)
  • viel von der Welt sehen
  • wertvolle Freundschaften pflegen
  • mich im Job wohlfühlen und gute Arbeit leisten

Ja, irgendwie hört sich das alles ziemlich langweilig an, aber im Grunde genommen will ich auch diese „gewisse“ Langeweile. Ich möchte mehr in mir ruhen und von diesem Punkt aus dann Dinge erleben.

06. Follow a morning ritual

Unter der Woche habe ich ein Morgenritual, welches ich schon beschrieben habe. Am Wochenende frühstücken mein Freund und ich zusammen sehr gemütlich. Anstatt auf Facebook zu schauen oder E-Mails zu checken, habe ich heute nach meinem Kaffee eine Zeitschrift gelesen und auf der Couch entspannt.

07. Learn to enjoy solitude

Da ich am Samstag definitiv nicht allein sein werde, habe ich diese beiden Aufgaben getauscht. Da ich den Vormittag heute weitestgehend allein verbringe, wollte ich die Challenge perfekt nutzen. Ich bin gern allein und fühle mich dabei wohl. Meist habe ich genug zu tun, sodass ich gar nicht merke, wie die Zeit verfliegt. In Zeiten von Social Media und Whatsapp ist man ja sowieso nie wirklich allein, aber das habe ich heute mal außen vor gelassen. Trotzdem hatte ich sehr oft den Impuls, mich mit etwas ablenken zu müssen. Ich konnte nicht ganz bei meiner Tätigkeit bleiben (lesen) und hatte das Bedürfnis, mich mit jemandem auszutauschen. Die Challenge ist mir nicht gut gelungen.

08. Streamline your reading list

Da gibt es kaum etwas zu streamlinen, denn seitdem es den Google Reader nicht mehr gibt, habe ich keinen Newsfeed mehr, den ich „abarbeite“. Ich habe mir die Links einiger weniger Blogs gespeichert, aber schaue dort selten drauf. Im Browser nutze ich Pocket, ein kleines Addon, womit man sich Artikel für später merken kann. Synchronisiert auf dem Smartphone kann man die Artikel dann sogar offline lesen – sehr schön! Die Pocket-Liste sortiere ich regelmäßig aus. Ansonsten lese ich halt sehr gern in unserem Minimalistenforum. Ich besitze nur wenige Bücher (also, richtige Bücher), allerdings tümmeln sich ca 350 Bücher auf meinem Kindle. Es gibt sooo viele kostenlose Bücher, die ich mir natürlich alle herunterladen musste, allerdings lösche ich hier sofort Bücher, wenn ich merke, dass sie mir gar nicht gefallen. Den Tag der Challenge habe ich dazu genutzt, Bücher vom Kindle zu schmeißen, die ich sowieso nie lesen werde. Ich gehe da mittlerweile sehr konsequent vor: was mich nach ein paar Zeilen nicht begeistert, fliegt.

09. Downsize your beauty collection

Diese Produkte nutze ich regelmäßig. Hilfsmittel wie Bürste, Kamm, Wattepads, Rasierer etc. zähle ich hier nicht dazu, sondern nur Produkte, die sich aufbrauchen.

  • Mascara
  • Abdeckstift
  • Reinigungslotion
  • Duschgel/Seife
  • Haarwaschseife/Shampoo
  • Bodylotion
  • Aloe Vera Gel
  • Sonnenmilch
  • reines Öl (Olive, Weizenkeim)/Tagescreme
  • Haargel/Haaröl
  • Handcreme
  • Lippenpflege
  • Zahnpasta
  • Deo
  • Schaumbad

Diese Produkte nutze ich sehr, sehr selten – würde sie aber nicht weggeben wollen. Sie sind noch gut, ich benötige sie ab und zu und es würde mir nichts bringen, sie wegzugeben, da sie kaum Platz wegnehmen. Und ich möchte mir nichts Neues kaufen, falls ich die Sachen doch mal brauche.

  • Bodylotion/Bodybutter
  • Eyeliner
  • Lidschatten
  • Lippenstift

Ich merke, dass ich in meiner Beauty-Ecke eigentlich kaum mehr optimieren kann. Ich habe nur Dinge, die ich nutze – super! :) Allerdings möchte ich bald einen Rasierhobel ausprobieren und somit dem Nachkaufen von teuren Klingen entkommen. Falls ihr so einen Rasierhobel benutzt, dann wäre ich sehr interessiert an euren Erfahrungen und Tipps! :)

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30 Day Minimalism Challenge – erstes Resümee von Dori

Nachdem nun schon Liz und Kati die 30 Day Minimalism-Challenge gemacht haben, möchte ich auch noch daran teilnehmen. Da der August dieses Jahr mit einem Samstag beginnt, wollte ich die Chance ergreifen und am 01.08.2015 ging es los :)


 

01. Stay offline for one day

Offline bleiben war gar nicht so schwer – am Laptop war ich an diesem Tag gar nicht, wir waren außerdem viel unterwegs und auf dem Smartphone kann man ja die mobilen Daten ausschalten (für alle Vielnutzer: ja, das geht! :)). Durch diesen Trick konnte ich also alles andere mit meinem Smartphone machen, was auch ohne Internetanbindung geht, ohne die Challenge zu versemmeln, zum Beispiel Ausgaben eintragen. Ich habe der Challenge jedoch zwei Ausnahmen gegeben: ich habe nach einer Zugverbindung und nach dem Wetter geschaut. Die Infos waren notwendig und deshalb fand ich es legitim, da ich weder einen Papierfahrplan besitze noch extra auf den Wetterbericht im Fernsehen warten wollte. Das Internet ist halt doch sehr bequem und das finde ich auch gut so ;) Alles in allem fand ich es sehr entspannend, ich habe nichts verpasst (Facebook nur einmal am Tag zu checken gewöhne ich mir sowieso gerade an) und ich werde nun öfter mal offline sein :)

02. Meditate for fifteen minutes

Meditieren habe ich früher schon mal versucht, aber dafür muss ich echt in der Stimmung sein. Gestern habe ich es immer nur ein oder zwei Minuten geschafft (da ist ein Anfang!), am Tag zuvor lief es besser, weil ich aufgrund einer ärztlichen Untersuchung etwa 10 Minuten still liegen musste. Da konnte ich mich einige Minuten auf meinen Atem konzentrieren und fand das sehr entspannend und angenehm.

03. Declutter your digital life

Mein Desktop ist eigentlich immer aufgeräumt und ich habe schon vor einiger Zeit eine Ordnerstruktur entwickelt, die für mich funktioniert. Ich habe einen „Gerümpel“-Ordner, in dem alle meine Downloads oder andere Dateien landen, die ich noch nicht einem Platz zugeordnet habe. Da ich also schon ein etabliertes System habe, hatte ich wenig Anreiz, mich gestern um das Thema zu kümmern. Ich räumte ein bisschen meinen eh schon leeren Desktop auf dem Arbeitslaptop auf, hatte jedoch abends dann keine Lust mehr, mich um meinen privaten Rechner zu kümmern. Das hole ich nach, wenn ich meine Backup-Festplatte (endlich mal!) in Betrieb nehme.

04. No-complaint day

Eine sehr anspruchsvolle Aufgabe, denn wenn man ehrlich ist, kritelt und meckert man schon hin und wieder herum. Und wenn es nur ganz kurz im Hinterkopf ist. Mein Ziel war es, mir bewusst zu werden, worüber ich mich beschwere – falls ich es tue – und dann überlege, ob ich etwas aktiv dagegen tun kann oder ob ich mich damit abfinden muss, weil es nicht in meinen Aktionsbereich fällt. Getreu nach einem Zitat von Franz von Assisi:

Herr, gib mir die Kraft, die Dinge zu ändern, die ich ändern kann, die Gelassenheit, das Unabänderliche zu ertragen und die Weisheit, zwischen diesen beiden Dingen die rechte Unterscheidung zu treffen.

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Plötzlich Minimalist? Ein Interview mit Peter

Heute zeigen wir euch, wie Peter* auf sehr drastische Weise zum Minimalismus fand. Nachdem sein per Mail mitgeteiltes Lob an unseren Blog einer sehr langen Bearbeitungszeit unsererseits unterlag (Asche auf unser Haupt!), kamen wir ins Gespräch und durften ihm einige Fragen stellen, welche er uns an einigen heißen Sommertagen im Juli 2015 beantwortete.

Wir haben uns dazu entschlossen, das Interview unverändert zu lassen, da wir von Peters „Schreibe“ und seiner Offenheit so begeistert sind und euch die positive Stimmung, die einen beim Lesen ergreift, nicht vorenthalten wollen :)


 

Hallo Peter. Wer bist du und wie lebst du?

Ich bin 36 Jahre, komme aus Solingen, wo ich jetzt auch wieder wohne, ziehe aber demnächst nach Wuppertal. Familienstand geschieden, aber auf dem Weg in Richtung wiederverheiratet. ;)

Meine Wohnsituation: Derzeit etwas beengt. Ich lebe mit meiner besseren Hälfte auf knapp 60 m². Funktionieren tut es, weil bei mir durch das Thema Minimalismus zwei Drittel meines weltlichen Besitzes ins Nirvana gewandert sind (überwiegend an die Caritas gespendet, teilweise verkauft) und weil auch meine zukünftige Frau inzwischen stark minimalistische Tendenzen hat. Auch wenn sie sich selbst nie als Minimalistin bezeichnen würde. Ich kann aber nur betonen – das mit dem „mit gutem Beispiel vorangehen“ funktioniert vollauf, viel besser als alles Rumdiskutieren. Inzwischen ist es so, dass meine Freundin auch immer Dinge aussortiert, wenn bei mir die Kartons oder Müllsäcke zum Einsatz kommen. Dann heißt es immer „warte eben, ich hab’ da auch noch die und die Bücher bzw. Klamotten, die weg sollen“.

Wie fandest du zum Minimalismus?

Dazu muss ich ein wenig ausholen: Meine erste Frau war total kaufsüchtig. Wir waren insgesamt elf Jahre zusammen, davon sieben verheiratet. Nach jahrelangem Gegen-die-Wand-Reden standen wir am Ende kurz vor der Privatinsolvenz, es gab eine regelrechte Ameisenstraße von Amazon und Ebay zu uns und ständig musste ich ihr Konto ausgleichen. Bis hin zum voll ausgeschöpften Dispo bei ZERO Rücklagen. Es war gelinde gesagt brutal. Ich wusste nicht mehr, wovon ich Essen kaufen sollte. Unter der extrem materialistischen Ausrichtung ihrer Person und den ständigen Vorhaltungen, was wir uns alles nicht leisten können, litt die gesamte Beziehung so sehr, dass irgendwann alle positiven Emotionen in einem Schwarzen Loch verschwunden waren, und ich auch angesichts unserer finanziellen Situation die Notbremse ziehen musste. Da wurde mir dann vorgeworfen, ich würde sie betrügen und nur an mich denken – und auf einmal stand ich nach einem Tobsuchtsanfall und der Androhung, dass sie und ihre Anwälte mich fertig machen würden, vor der Wohnungstür. Klappe zu. Reset.

Das war Ende 2010. Zum Dank hat sie auch noch alles behalten, außer meinen Klamotten und den Dingen in meinem Arbeitszimmer, die konnte ich in einer Nacht- und Nebelaktion retten, und Teile meiner CD-Sammlung. Vom Rest unseres/meines Hausstandes habe ich nie etwas wieder gesehen.

Ich saß dann nach der Trennung bei meinen Eltern im Gästezimmer mit einer Handvoll Dinge und dachte nur „okay – it’s only rock’n’roll, but we like it“. Es war die krasseste Erfahrung meines Lebens, zumal ich ja wusste, jetzt kommt die Scheidung, und gleichzeitig gab es noch einen Rechtsstreit um ein Internet-Start up, an dem ich damals als einer von drei Eignern und derzeit Freiberufler beteiligt war. Da wusste ich also: vor mir liegt jetzt echt mal die „Rocky Road to Dublin“, oder, wie man so schön sagt: „Up Shite Creek without a paddle“.

Ich habe dann tatsächlich bei der Arbeit im Büro am Rechner gesessen und in der Mittagspause gegoogelt – und zwar den Suchbegriff „how to survive with little or no money“. Dann bin ich auf zenhabits und The Minimalists gestoßen. Und mir fiel es wie Schuppen von den Augen. Ich musste das ja alles gar nicht tun! Ich musste nicht mit den Müller / Meier /Schmidts mithalten. Ich konnte selbst entscheiden, was ich mit meiner Kohle / meinem Lebensstandard veranstalte. Und auch wenn das Leben wie immer viele Widrigkeiten bereithielt – es ging seitdem stetig nur bergauf!

Siehst du dich überhaupt als Minimalist?

Ich sehe mich absolut als Minimalist, da ich früher auf jeden Fall sehr konsum-orientiert war, eine umfangreiche Garderobe für jede erdenkliche Gelegenheit hatte (bin jetzt auf dem Weg zur Capsule Wardrobe), große Fernreisen für mich Pflicht waren, und ich alles mögliche sammelte. Platten, Action Figuren, Comics, Band T-Shirts… Ohne Ende. Heute ist alles anders, ich habe immer Kohle in der Tasche und bin total froh, dass die Dinge, die in meinem Leben existieren, mir auch tatsächlich Freude bringen und Sinn haben. Und nicht den Blick aufs Zwischenmenschliche verstellen.

Andere Leute würden mich vermutlich nicht als Minimalisten sehen. Inzwischen gibt es da ja recht ideologische Debatten. Ich fahre gern Auto (einen wunderschönen VW-Youngtimer), meine Freundin hat auch ein eigenes Auto, ich mag meinen Job als Pressesprecher in einem Industriekonzern (hab’ lang und hart darauf hingearbeitet) und würde den auch nicht an den Nagel hängen (Stichwort Early Retirement und so weiter) – auch bin ich kein Vegetarier oder Fitness-Meister, ich bin einfach jemand, der inzwischen recht genau weiß, was für ihn sinnvoll ist und was nicht. Konsum ist nicht das Problem, nur übermäßiger Konsum der den Menschen emotional und finanziell erstickt. Man kann eben nur so viel ausgeben, wie nach Abzug der laufenden Kosten reinkommt. Eine einfache Weisheit, die unsere Gesellschaft scheinbar kollektiv vergessen hat.

Wie definierst du Minimalismus für dich?

Darüber habe ich dieser Tage noch am Telefon mit meinem besten Freund debattiert. Wir sind beide der Meinung, dass es um das „relevant set“ geht. Also die relevante Anzahl von Dingen zu haben… Was nützen mir 300 Rock-CDs wenn ich nur 30 davon regelmäßig mit Genuss höre? Wofür brauche ich Band T-Shirts von Bands, die ich zu meiner Abitur-Zeit cool fand, die ich jetzt mit Mitte 30 aber grausig finde? Wieso kann ich mich nicht davon trennen? Warum zum Teufel hatte ich am Ende FÜNFZEHN (!) Lederjacken??? (Ich bin jetzt bei der Idee von „Embrace the idea of one“ und habe noch eine Lederjacke…)

Es geht nicht um den Wettbewerb „wer hat weniger“. Es geht darum, das Gefühl für „genug“ zu entwickeln. Dann tarieren sich die Dinge im Leben ganz automatisch aus. Und andersrum gilt der Spruch vom alten Epikur: „Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug.“

Bereust du eine deiner Entscheidungen?

Keine einzige. Was weg war, war weg, kein Blick in den Rückspiegel. Bis heute hat jedes Teil, das ich gespendet / verkauft / entsorgt habe, mein Leben besser gemacht.

Was war besonders lehrreich für dich auf deinem Weg?

Besonders lehrreich war für mich, zu bemerken, wie sehr unsere eigene Einstellung, unsere Wahrnehmung der Welt diktiert. Ich war vorher mit einer (vermutlich) depressiven und kaufsüchtigen Frau liiert, und das hat meine Wahrnehmung der Welt total definiert. Danach war es, als ob die Sonne durch die Wolken bricht – und ich merkte, wow, es geht mit so viel weniger! Zudem verstehe ich inzwischen Menschen wie meinen Vater, der eigentlich von Natur aus Minimalist ist. Er ist Jahrgang 1934, gehört also zur Kriegsgeneration und hat als Kind im und nach dem Krieg echtes Elend und wirkliche Existenznöte und echten Hunger erlebt. Er hat schon in den 80ern immer zu meiner Schwester und mir gesagt, wir wären „zum Konsum verdammt, zum Kaufen verurteilt“. Das war sein trockener Humor, aber inzwischen verstehe ich ihn. Er ist ein total zufriedener, auf eine still Art und Weise fröhlicher Alter Mann von fast 81 Jahren, der sich wirklich immer hinstellt und fragt: Brauche ich das, oder will ich das nur haben? Von ihm hätte ich Minimalismus viel früher lernen können. Zum Glück habe ich die Kurve noch gekriegt. Er hat mir in den letzten Jahren mal gesagt: „Ich weiß nicht, was das mit eurem Minimalismus da soll, aber wenigstens hast Du endlich kapiert, dass dieser ganze Tanz ums Goldene Kalb nichts bringt.“

Total imponiert hat mir auch die Haltung meiner jetzigen Partnerin, die, als wir uns frisch ineinander verliebt hatten, auf mein Geständnis dass ich total mittellos und noch nicht geschieden sei, nur meinte „Wir haben alle mal einen schlechten Tag. Mein Stiefvater hat Krebs und verheiratet ist er mit meiner Mutter auch nicht – was soll’s also?“

Was fiel dir besonders schwer?

Dass meine Plattensammlung durch die Scheidung und den (anfangs) Zwangsminimalismus zerrissen wurde. Das ist das einzige, was mich bis heute anficht. So eine Plattensammlung ist ein Gesamtkunstwerk, das über lange Jahre wächst. Trotzdem habe ich den verbliebenen Teil weiter minimalisiert. Der Staudamm war einfach gebrochen, wichtige Alben etwa von Ministry oder KMFDM waren weg. Da konnte ich den Rest auch zum Teufel schicken und mich auf das konzentrieren, was mir wirklich am Herzen liegt.

Zusammenfassend: Wie hat sich dein Leben verändert?

Absolut zum Positiven. Ich habe abgenommen, es geht mir gesundheitlich viel besser, auch weil ich mich von toxischen Personen im Zwischenmenschlichen mehr und mehr distanziert habe (als Neurodermitiker sieht man den Erfolg von weniger Stress direkt auf der Haut…!), ich habe eine Stelle in meinem Traumjob gefunden, die perfekte Partnerin kennengelernt, arbeite täglich daran, ein besserer Schachspieler zu werden, spiele seit zwei Jahren Gitarre (hatte ich vorher nie Zeit und Geld für)… Außerdem habe ich wieder angefangen zu malen, Haikus zu schreiben… Ich habe dank meiner Partnerin eine tolle zweite Familie in Bayern, ich habe Freundschaften in einer Tiefe geschlossen, oder weiterentwickelt, die meinem früheren materialistischen Selbst nicht möglich gewesen wäre. Es ist wirklich, als ob mit dem Moment, als ich innerlich zum Minimalismus übertrat, ein fieser Grauschleier von meinem Leben gehoben worden wäre.

Was möchtest du anderen Menschen raten bzw. mit auf ihren Weg geben?

Lasst euch nicht von anderen erzählen, was gut für euch ist. Das könnt nur ihr selbst ergründen. Und habt keine Angst vor schweren Schritten. Ich habe im Zuge meines Wegs in den Minimalismus meine selbständige Tätigkeit aufgegeben, habe auf einmal in München gearbeitet (war zu meiner Freundin runtergezogen, 2013 ging es dann wieder in die andere Richtung nach NRW), habe außer einer Scheidung noch den Tod eines geliebten Menschen zu verkraften gehabt und bin in einen beginnenden Burn-out getrudelt… Ihr merkt schon, die Story ist reichlich komplex mit vielen Höhen und Tiefen seit 2011. Aber Minimalismus war IMMER die richtige Antwort auf alle schwierigen Fragen. Auf einmal war weniger immer mehr. Und immer tauchten plötzlich Leute auf, die mir helfen wollten und konnten. Das ist auch ein Grund, warum ich heute viel mehr darauf fixiert bin, anderen mit meinen Fähigkeiten zu helfen, als früher. Das ist irgendwie karmisch. Man lernt einfach, dem Universum zu vertrauen, wenn man loslässt. Wenn man stets bereit ist, zu geben, kommt immer etwas zurück.

Bist du gern dort, wo du jetzt bist?

Absolut. Ich bin wieder in meiner Heimat. Aber ich freue mich auch, dass die Reise weiter geht. Meine Freundin und ich ziehen jetzt in eine größere Wohnung, von der aus wir beide nur noch einen Katzensprung von Anfahrt zur Arbeit haben statt der jetzigen Pendelei von Solingen nach Wuppertal. Nächstes Jahr heiraten wir. Das Leben ist ein ständiger Fluss, den man am wenigsten behindert, wenn man ein schlankes Profil bietet (also wenig mentalen und physischen Ballast mit sich rumschleppt). Nichts ist beständiger als die Veränderung.

Wie reagiert dein Umfeld auf deine Entscheidung zum Minimalismus?

Die meisten Menschen reagieren positiv, wenn man ihnen erläutert, wo die Vorteile liegen. Einige finden es auch merkwürdig. Die meisten sagen, sie könnten das nicht. Aber das Lustige ist, dass meine engsten Freunde und meine Familie inzwischen alle minimalistische Tendenzen zeigen. So in Richtung „Du hast mich draufgebracht, dass ich eigentlich auch mal den Keller / den Dachboden / die Gartenlaube ausmisten müsste“. Meist bleibt es nicht dabei, und ich habe da schon viele positive Rückmeldungen bekommen.

Gibt es manchmal Rückschläge beim Minimalisieren?

Höchstens, wenn man auf einmal einen Gegenstand ersetzen muss, der einem lieb geworden ist, aber man aus irgendeinem Grunde nicht mehr rational vertreten kann, ihn zu besitzen. Die berühmten Sentimental Items… Ein Beispiel: Meine erste E-Gitarre war eine Kopie einer schwarzen Fender Stratocaster. Schönes Teil, halt ein billiges Einsteiger-Ding vom Discounter. Nach einem Jahr war es so, dass ich auf diesem Stück Sperrholz, das mir total ans Herz gewachsen war, allerdings nicht mehr gescheit spielen konnte. Meine Finger waren zu schnell für den schlecht verarbeiteten Hals, die Mechaniken ermöglichten kein exaktes Stimmen, der Tonabnehmer-Wahlschalter war eine Katastrophe (wenn man über den Hals-Pickup spielte, kamen aus dem Amp Töne, als ob man das Teil unter Wasser spielte… xD).

Ich habe also auf eine neue Gitarre gespart, und als ich nach meinem Geburtstag die Kohle zusammen hatte, zog eine wunderschöne G&L ASAT Deluxe bei uns ein (siehe Foto). Ich bezweifle fast, dass ich mir jemals wieder eine andere E-Gitarre kaufen werde. Ein wunderbares Instrument, das mir jeden Tag Freude bringt. Meine erste Gitarre allerdings, die ich nach einem Pixies-Song Velouria getauft hatte, habe ich in einem kleinen Ritual noch mal aufgemöbelt. Neue Saiten aufgezogen, den Hals noch mal mit Lemon Oil behandelt, noch ein letztes Mal „Everlong“ drauf gespielt, ihr einen kleinen Foo Fighters-Sticker unterhalb der Brücke verpasst… Dann habe ich Velouria einen Kuss auf den Korpus gegeben, „Goodbye old girl“ geflüstert, und sie mitsamt Gitarrenständer bei der Caritas freigelassen, mit der Auflage, sie möglichst einem bedürftigen Punkrock-Kid zu vermachen, das eine gute Einsteiger-E-Klampfe braucht. Das war die Geschichte… Das einzige Mal, dass es mir richtig schwer fiel, etwas loszulassen, in den Jahren seit 2011.

Was hältst du von Ausdrücken wie „echte Minimalisten tun…“?

Bullshit. Das ist so wie „echte Sozialdemokraten tun…“, echte Veganer tun, echte Rock-Fans tun, echte aufrechte Deutsche tun… So ein Quark. Jeder Mensch ist unterschiedlich und muss seinen individuellen Weg finden. Wenn einer als digitaler Nomade von Programmier-Job zu Programmier-Job um die Welt reist, und damit glücklich ist, wunderbar. Wenn einer eine Villa am Stadtrand hat und dabei nicht über seine Verhältnisse lebt, wofür sollte ich den verurteilen? Ob jemand Porsche oder Bus fährt, sagt nichts über seinen Charakter aus.

Das einzige, was ich sagen würde im Sinne von „echte Minimalisten tun…“ ist glaube ich „jedem Menschen eine Chance geben“. Das wünscht man sich selber doch auch, oder?

Warum würdest du einem Fremden eine Auseinandersetzung mit dem Minimalismus empfehlen?

Er hilft, die wesentlichen Dinge im Leben zu sehen. Er hilft, finanzielle Sorgen zu lindern oder wie in meinem Fall, sie binnen eines Jahres komplett zu beseitigen. Man wird offener für unglaublich viele Dinge. Alles was man tut und alles was man macht, sind auf einmal nur noch die „favourite things“. Da kommt wieder der Gedanke vom „Relevant Set“. Egal, ob Musik, Literatur, Beziehung, Freunde, Job, Familie – man bewegt sich nur noch innerhalb seiner Favoriten. Das Leben ist zu kurz für oberflächliche Freundschaften, erkaltete Beziehungen und schlechte Musik. Minimalismus kann immer helfen, ganz zu sich selber zu kommen. Erst rückt sich der äußere Rahmen zurecht. Die innere Entschlackung folgt meist zwangsläufig.

Vielen Dank, Peter, für diesen offenen, interessanten und sympathischen Einblick in dein Leben! :)


*Name von der Redaktion geändert.

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Routine, Strukturen oder: Langeweile kann erholsam sein.

Was haben Benjamin Franklin und ich gemeinsam? Klar, eine tägliche Routine! Ehm… Routine? Aber das hört sich ja furchtbar langweilig an. So geplant, unkreativ und gar nicht spontan. Und man will ja schon spritzig-frisch und kreativ sein, denn das sind ja alles gute Eigenschaften. Warum also freiwillig eine Routine für den Morgen, Abend oder den gesamten Tagesverlauf etablieren?

Weil Routinen, Strukturen und Gewohnheiten entspannen. Alles, was wir im Kopf nicht aktiv entscheiden müssen, erledigen wir als Automatismus und das schafft uns Freiraum im Kopf – entweder für die bereits erwähnte Entspannung oder Raum für andere Aufgaben.

Eigentlich sträube ich mich gegen alles, das routiniert (und langweilig) daherkommt. Ich habe Angst vor Stillstand und möchte deshalb viel bewegen, tun und immer etwas Neues ausprobieren. Trotzdem hat sich bei mir eine gewisse Routine eingependelt, die mir Sicherheit, Ruhe und einen festen Anker gibt, wenn ich z. B. morgens „noch vor dem Aufstehen“ sehr früh vom Bett in die Bahn falle.

Dori’s Morgenroutine

  • 05:35 erstes Weckerklingeln, Snooze (zum Glück)
  • 05:45 zweites Weckerklingeln, aufstehen, „Morgentoilette“, anziehen*, schminken & Haare in Form bringen
  • 06:00 fertigen Kaffee* in den Thermosbecher geben, ein Brot für den Weg schmieren
  • 06:05 meinen Freund mit einer Tasse Kaffee wecken, mein Schlafzeug wegräumen, mit meinem Freund kuscheln
  • 06:10 Schuhe und ggfs. Jacke anziehen
  • 06:15 fertig gepackten Rucksack nehmen* und losgehen

* Diese Schritte bedürfen Vorbereitung am Abend. Deshalb habe ich auch eine kleine Abendroutine.

Dori’s Abendroutine

Ich habe keine festen Zeiten für meine Routine, jedoch gibt es bestimmte Handlungen, die ich mache, um am Morgen danach entspannter sein zu können:

  • Kaffeebecher ausspülen/in die Spülmaschine tun, wenn diese am selben Abend noch läuft
  • Kaffeemaschine mit Timer vorbereiten, sodass morgens der Kaffee pünktlich bereit steht
  • Klamotten für den nächsten Tag zurechtlegen
  • Wecker stellen/prüfen (er steht auf „werktags 05:35 Uhr“, aber hier schlägt die Paranoia einfach jeden Abend zu)
  • Wasserflasche auffüllen und in den Rucksack packen
  • ggfs. Reste vom Abendessen in Tupperdosen verstauen und am nächsten Tag mitnehmen
  • ggfs. Sportzeug (2x die Woche) in den Rucksack packen

Fazit

*gääääähn* Wie langweilig! Und oft habe ich abends einfach keine Lust mehr, den Kaffeebecher auszuspülen oder mir Gedanken darüber zu machen, wie das Wetter morgen wird. Klar, aber würde ich das alles nicht machen, gäbe es viele Faktoren, die mir fehlen würden, wie z. B. der erste Kaffee, wenn ich im Zug sitze. Oder die morgendliche Gelassenheit, einfach das anzuziehen, was ich mir am Abend vorher rausgelegt habe. Der erste Hunger? Ich hab da mal was vorbereitet… Klar ginge es auch ohne, aber solange ich es schaffe, bereite ich mir einen angenehmen Morgen durch einen minimalen Aufwand am Abend vor.

An Wochentagen verlaufen meine Stunden relativ ähnlich – tagsüber arbeiten, dann ab und zu zum Training und dann heimfahren oder mit Freunden treffen, aber hier habe ich keine so festen Strukturen etabliert. Wie gesagt, das wäre für mich zu viel des Guten :)

Habt ihr auch Routinen, Gewohnheiten oder Strukturen, die euch im Alltag helfen? Habt ihr solche „Stützen“, die euch das Leben vereinfachen? Hier gibt es noch einen sehr guten Artikel zum Thema Routine mit weiteren bekannten Persönlichkeiten wie Barack Obama oder Winston Churchill. Und hier geht es um unsere „Entscheidungsmüdigkeit“.

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Mein minimalistischer Rückblick

Der 100. Beitrag. Zeit, um zurückzublicken. Mit einer Laufzeit von 507 Tagen ist unser Blog noch jung, aber schon beachtlich gefüllt. 300 Facebook-Freunde supporten uns auch im Social Media. Tja, und was bei Dori in dieser Zeit privat passiert ist, könnt ihr hier lesen.

 

Schaue ich auf das Jahr 2014 und die erste Hälfte von 2015 zurück, überschlagen sich die Ereignisse und ich frage mich, wie ich das alles geschafft habe. Es gab so oft Situationen in den letzten 16 Monaten, in denen ich nicht wusste, wie ich mich verhalten sollte, was ich machen sollte oder wie das alles zu schaffen sein sollte. Overload. In sämtlichen Bereichen.

Was ist passiert?

Viel. Wirklich viel. Grob zusammengefasst sind folgende Dinge passiert:

  • eine Trennung vom Partner, gemeinsamen Haushalt auflösen, Umzug in eine neue Wohnung (Umzug Nr. 1)
  • neuer Partner, er zieht zu mir in meine neue Wohnung (Umzug Nr. 2)
  • meinen alten Job aufgegeben
  • eine neue Arbeit gefunden
  • gemeinsamer Aufbau dieses Blogs und des Minimalistenforums

Dazwischen, davor und danach noch einige andere Ereignisse wie Hochzeiten von Freunden, mein erster Festivalbesuch, die Entdeckung Bielefelds und andere Meilensteine in der Geschichte. Ich muss zugeben, dass ich ein bisschen müde bin und mir tatsächlich nur noch Ruhe, Gemütlichkeit und Wochenenden daheim wünsche. Ja, daheim. Mit meinem Freund in UNSERER Wohnung mit UNSEREN Ritualen und UNSERER (ok, seiner) Couch (und MEINEM guten Essen, hihi).

Hat mir der Minimalismus geholfen?

Bei den Umzügen definitiv. Denn in Eigenregie umzuziehen, nur mit der Hilfe von Freunden – da ist jedes nicht zu schleppende Möbelstück ein Segen. Doof nur, dass ich eine eigene Küche habe :D Tja, und als ich für kurze Zeit ohne Arbeit dastand, musste ich mich finanziell kaum einschränken, denn ich wusste, was ich brauche – und was nicht.

Ansonsten war es eine gesunde Mischung aus Optimismus, Disziplin und Freude an Veränderungen, die mir geholfen haben, dort zu sein, wo ich jetzt bin. Nämlich in einer sehr glücklichen Beziehung, einer hübschen Wohnung, mit einem Job, der mich erfüllt :)